MISSION SAFER CITIES BELEUCHTUNG MACHT MENSCHEN SICHER UND UND SORGT FÜR EINE EINLADENE ATHMOSPHÄRE FÜR UNTERNEHMEN UND TOURISMUS

Die Städte werden sicherer, und das liegt nicht an Batman und Robin. Die Heldenrolle fällt der urbanen Beleuchtung zu. So jedenfalls die Vision der Stadtentwickler. Werden Kreuzungen, Parkplätze und Verkehrslichter bald miteinander kommunizieren und uns vor Gefahren warnen können? Und was bedeutet die Entwicklung von Smart Citys für die Lichtindustrie?

Mission safer cities

Stadt oder Land? Für die meisten von uns stellt sich diese Frage nicht mehr. Die Stadt als Lebensraum ist eigentlich alternativlos geworden. Weltweit verzeichnen die urbanen Zentren einen Zuzug von 60 Millionen Menschen, pro Jahr. Nach Schätzung der Vereinten Nationen werden 2050 rund 70% der Weltbevölkerung in Städten leben.

Das hat Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Allein die Beleuchtung der Städte frisst laut Internationaler Energieagentur (IEA) knapp 20% der weltweit verfügbaren Elektrizität.

Natürlich sind die Städte auf künstliches Licht angewiesen. Schon allein, weil Licht in den Straßen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Ohne Licht gäbe es keinen Handel, keine Geschäfte, keinen Tourismus. Wer will schon durch dunkle Gassen schlendern?

Glücklicherweise ist eine technische Revolution im Gange. Immer mehr Städte satteln um auf energieeffiziente LED-Technologie. Ein Schritt, der die weltweiten Kosten für Beleuchtung drastisch senken dürfte. Bis 2027 könnten durch den flächendeckenden Einsatz von LEDs allein in den Vereinigten Staaten rund 348 TWh Strom eingespart werden. Das entspricht der jährlichen elektrischen Leistung von 44 großen Kraftwerken. Im Vergleich zu heute würden damit laut US-Energieministerium die Stromkosten um 30 Milliarden US Dollar fallen. Es vermittelt auch ein höheres Sicherheitsgefühl für die Stadtbewohner.

WILLKOMMEN IN DER ZUKUNFT

In den nächsten Entwicklungsstufen wird es darum gehen, smarte Straßenbeleuchtungssysteme zu installieren. Hilfreich für die Umsetzung sind Erkenntnisgewinne aus den Bereichen Internet of Things (IoT) und Machine-to-Machine (M2M). Die Kommunikation zwischen Geräten wird immer wichtiger. Mag sein, dass das noch nach einem Science-Fiction-Film klingt. Doch dank M2M-Netzwerken und LED-Systemen wird es bald möglich sein, die Straßenbeleuchtung gezielt nach Bedarf zu steuern. Wenn niemand unterwegs ist, wird das Straßenlicht gedimmt. Die Sensoren helfen außerdem dabei, wichtige Daten über die Umwelt zu erfassen.

Verbunden sind diese intelligenten Straßenlichter mit einem Service Center. Drahtlos, versteht sich. Von dort werden sie von den Behörden zentral gesteuert. Wie das funktioniert, zeigt zum Beispiel OSRAM Street Light Control (SLC). Das System basiert auf einem Netzwerk von LEDs. Mithilfe einer entsprechenden Software lassen sich entweder einzelne Lichter oder die Beleuchtung ganzer Straßenzüge regulieren.

Diese moderne Form der Fernsteuerung hat massive Auswirkungen auf den Stromverbrauch. Aber nicht nur er sinkt, sondern auch der Ausstoß von Treibhausgasen. Dank der neuen Technologie kann die Straßenbeleuchtung zu jedem Zeitpunkt überwacht werden. Jeder Defekt wird der Zentrale sofort gemeldet, was die Wartungsarbeiten erleichtert. Außerdem werden die Straßen sicherer. Dort, wo sich Menschen bisher unsicher gefühlt haben, zum Beispiel auf Parkplätzen, kann die Helligkeit nun gezielt erhöht werden. In Städten wie Eindhoven in den Niederlanden leuchten sogar die Zebrastreifen. Das Lichtsignal hilft Autofahrern, den Fußgängerübergang in der Dunkelheit besser zu erkennen.

LICHTER KOMMUNIZIEREN MIT STADTBEWOHNERN

Und es gibt bereits Ideen, die intelligenten Straßenlichter auch noch für andere Aufgaben heranzuziehen. Als Unwettermelder zum Beispiel. Rote Lichtsignale könnten Bewohner vor Sturm oder Überflutungen warnen. Oder aber die Beleuchtungssysteme ändern ihre Intensität, je nach Tageszeit oder Verkehrsaufkommen.

Aber bis es soweit ist, gibt es noch viel zu tun. Herausforderungen für Stadtplaner gibt es genug. Klamme Kommunen und unterschiedliche Ansichten darüber, auf welche Technologie gesetzt werden sollte, gehören dazu.

Hinzu kommt, dass die American Medical Association sich kritisch über den Einsatz der Technologie geäußert hat. Die Organisation meldete Bedenken an, das blaue Licht der LED-Straßenbeleuchtung könnte Schlafstörungen verursachen. Ein Ansatz, dieses Problem zu lösen, wäre, das Licht auf den Straßen zu dimmen. Eine solche flexible Steuerung würde die Lichtbelastung in der Nacht reduzieren. Umgekehrt könnten Rettungskräfte von dieser Technologie profitieren, indem die Lichtintensität zum Beispiel im Bereich eines Unfalls hochgefahren wird.

Ungeachtet des noch nötigen Feinschliffs verändert die neue Technologie bereits Städte und Lebensweisen. Wie zum Beispiel in Wipperfürth. In der kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen haben die Lichter bereits kommunizieren gelernt. Derzeit schmücken 20 moderne LED-Straßenleuchten das Stadtbild in Fußgängerzone und Parks. Die Stelen sind mit der Street Light Control Steuerungssoftware individuell ansteuerbar. So können in der Innenstadt bestimmte farbige Lichtstimmungen erzeugt werden. Außerdem verfügt die Leuchte über einen sogenannten OSRAM Einstone-Sender. Er sendet ein Bluetooth-Signal aus, das von Smartphones empfangen und mit einer entsprechenden App genutzt werden kann. Nutzer der App erhalten zum Beispiel Informationen über ortsspezifische Besonderheiten, Angebote der angeschlossenen Einzelhändler oder die aktuelle Parkplatzsituation. Wipperfürth zeigt: Vor uns liegt eine leuchtende Zukunft.